In diesem Jahr war die Braubeviale in Nürnberg für den ostwestfälischen Verfahrens- und Prozesstechnikspezialisten Wellmann Anlagentechnik von großer Bedeutung – denn das Unternehmen präsentierte sich erstmalig an einem gemeinsamen Messestand mit seinem Partner Schulz Systemtechnik. Über seine persönlichen Messe-Highlights und einen überraschenden Bierengpass spricht Wellmann-Geschäftsführer Gerhard Wellmann im Interview.
Herr Wellmann, nach vier Jahren wurde das Nürnberger Messezentrum bei der Braubeviale wieder der Dreh- und Angelpunkt für die internationale Getränkebranche. Wie haben Sie die Messe erlebt?
Es war wunderbar! Nach der Zwangspause war unsere Vorfreude auf die Messe sehr groß: endlich wieder interessante Gespräche vor Ort, spannende Begegnungen und Netzwerken. Schon in der Vorbereitungszeit war die Lust auf die Messe bei uns im Haus und bei unserem Partner Schulz Systemtechnik deutlich zu spüren. Wir hatten sehr intensiven persönlichen Kontakt mit den Kollegen von Schulz. Das spiegelte sich dann auch im gemeinsamen Messeauftritt wider, der sehr gut und reibungslos funktioniert hat.Wir durften uns dann über die positive Resonanz auf unseren gemeinsamen Messestand freuen.
Auch wenn die Braubeviale der erste gemeinsame Messeauftritt war, ist Schulz bereits seit Ende des Jahres 2022 Mitgesellschafter. Haben sich Ihre Erwartungen an die Partnerschaft erfüllt?
Wichtig war für uns, einen strategischen Partner im Bereich der Prozessautomatisierung zu haben, eine Ergänzung unserer fachlichen Kompetenzen verbunden mit einer Stärkung der Eigenkapitalbasis. Schulz Systemtechnik erfüllt diese Kriterien alle. Beide Seiten profitieren von den Synergieeffekten und sind mehr als zufrieden mit der Zusammenarbeit. Die Nutzung dieser Synergien wollen wir noch weiter ausbauen und damit unseren Marktauftritt verstärken.
Inwiefern haben die Besucher von dem gemeinsamen Stand profitiert?
Zusammen konnten wir den Besuchern ein breites Spektrum von Problemlösungen in verschiedenen Bereichen anbieten. Wir haben unsere firmenspezifischen Schwerpunkte präsentiert, bei Schulz war es die optische Leerguterkennung und bei uns der Prozessanlagenbau. Vor allem haben wir gezeigt, wie gut wir zusammenarbeiten. Und damit haben wir das diesjährige BrauBeviale-Motto „Das Wir verbindet Vielfalt“ perfekt umgesetzt.
Außerdem stand bei der diesjährigen Präsentation auf der Messe die CO2-Rückgewinnungsanlage der Westerwald-Brauerei Hachenburg im Fokus.
Auf dieses Projekt bin ich besonders stolz, denn die Anlage ist ein Pilotprojekt, mit dem wir auch den mittelständischen Brauereibetrieben eine wirtschaftliche Lösung für die klimafreundliche Produktion anbieten. Wir haben die Anlage gemeinsam mit der Westerwald-Brauerei in Hachenburg entwickelt und werden sie auch zusammen realisieren. Die Anlage ist ein Pilotprojekt, denn bisher haben sich solche Anlagen ausschließlich für größere Brauereien gerechnet. Mit der Anlage sollen jedes Jahr rund 500 Tonnen CO2 zurückgewonnen werden. Somit eröffnet sie der Westerwald-Brauerei bei der Herstellung ihrer Bierspezialitäten den Weg in die CO2-Unabhängigkeit.
Sie haben ein 3D-Modell dieser Anlage präsentiert. Wie wurde das von der Fachwelt angenommen?
Das 3D-Modell wurde mit großem Interesse von der Fachwelt angenommen und mit viel Spannung verfolgt. Die Besucher konnten anhand des Modells und einer visuellen Simulation die Integration der Anlage im Gebäude der Brauerei nachvollziehen. Damit konnten wir deutlich unsere Fachkompetenz im Bereich der Anlagenplanung darstellen.
Was waren Ihre persönlichen Highlights der diesjährigen Braubeviale?
Ein Highlight war auf jeden Fall die hohe Besucherfrequenz an unserem Stand. Ich bin begeistert davon, wie viele interessante fachliche Gespräche wir schon am ersten Messetag geführt haben. Das hat alle meine Erwartungen übertroffen, und damit habe ich, ehrlich gesagt, auch nicht gerechnet. Womit ich auch nicht gerechnet habe, ist, wie groß das Interesse am Bier der Westerwald-Brauerei war. Die Brauerei hat uns für die Messe einen Kühlschrank voll mit ihren Bierspezialitäten zur Verfügung gestellt. Schon am Eröffnungstag war dieser leer. Glücklicherweise hat die Westerwald-Brauerei schnell und unkompliziert reagiert und nachgeliefert. Dafür, und auch für die sonstige Unterstützung ein großes Dankeschön an dieser Stelle an alle Beteiligten.
Im Frühjahr 2024 steht die nächste große Messe für Wellmann an: die Anugafoodtec. Worauf freuen Sie sich dort am meisten?
Auf den erneuten gemeinsamen Auftritt mit Schulz Systemtechnik. Denn in Köln haben wir erstmals die Gelegenheit, uns als Partner für die Lebensmittelindustrie zu präsentieren. Das liegt mir besonders am Herzen, denn die Geschichte von Wellmann Anlagentechnik hat 1991 in der Lebensmittelindustrie begonnen – in der Molkereibranche. Wir entwickeln zwar mittlerweile prozesstechnische Lösungen für zahlreiche unterschiedliche Branchen, die Lebensmittelindustrie spielt aber immer noch eine große Rolle bei uns. In diesem Bereich feierten wir unsere ersten Erfolge, und durch diese haben wir uns immer weiterentwickelt. Wir haben der Lebensmittelindustrie also einiges zu verdanken.
Quelle: Wellmann