Dipl.-Phys. Hannes W. Keller, Erfinder der integrierten Silizium-Messzelle, gründete 1974 die Firma Keller Druckmesstechnik in Winterthur (CH). Dieses Jahr blickt Keller somit auf ein halbes Jahrhundert Geschichte, Entwicklung und Erfahrung zurück.
In den 1970er Jahren, als glitzernde Diskokugeln und breite Schlaghosen en vogue waren, wurde das Unternehmen Keller geboren. Um die Entwicklung der Silizium-Drucksensoren nach eigenen Vorstellungen voranzutreiben, gründete Hannes W. Keller 1974 in Winterthur die damalige „H.W. Keller Dipl. Phys. ETH Druck- und Kraftmesstechnik“. Heute bekannt als Keller Druckmesstechnik.
Durchgebissen
Die Anfänge der Firma waren hart. Tobias Keller erinnert sich wie sein Vater oft improvisierte und den Backofen der Mutter über Stunden besetzte, um die Sensoren über Temperatur zu prüfen. Es gab Zeiten, in denen er aufgrund fehlender Aufträge den damals noch wenigen Mitarbeitenden keinen Lohn auszahlen konnte. Auch die Banken glaubten nicht an die Idee des Vaters und lehnten Kreditanfragen ab. Dank monetärer Hilfe des Großvaters, gelang es, die Firma Keller in dieser Zeit am Leben zu erhalten.
Hannes W. Keller war bekannt für seine große Widerstandkraft und Beharrlichkeit und diese zahlte sich letztlich aus. Bald schon konnte sich das Unternehmen stabilisieren. Katalysierend für das Wachstum wirkte der Umstand, dass die Schweizer als etablierter OEM-Druckaufnehmer-Lieferant anfangs der 80er-Jahre selbst als Anbieter von Drucktransmittern international den Markt bespielte.
Blick in die Zukunft
Seit 2019 führen die beiden Brüder Tobias und Mike Keller die Firma und setzen nach wie vor auf Unabhängigkeit, ein gesundes, organisches Wachstum und ihren Haupt- und Produktionsstandort in Winterthur.
Jährlich werden hier 1,3 Mio. Messzellen produziert. Mit rund 500 Mitarbeitenden, derzeit 11 Niederlassungen und etwa 30 weltweiten Händlervertretungen steht die Marke international für hochpräzise Druckmesstechnik und trägt zurecht das Gütesiegel „Swiss Made“.
Das Unternehmen setzt auch in Zukunft auf seine Stärken. Die hohe Fertigungstiefe und der modulare Produktaufbau bieten laut Unternehmen nach wie vor große Flexibilität für OEM-Kunden. Kundenspezifische Lösungen nach Maß sind aufgrund der kompletten Produktion vor Ort auch in Kleinserien möglich.
Was kommt noch?
In Winterthur baut Keller derzeit den „Diamanten“, ein neues 12.000 Quadratmeter großes Hauptgebäude, in dem ab 2026 die komplette Produktion ihre neuen Arbeitsplätze beziehen wird. Zeitgleich widmet sich das Unternehmen der digitalen Transformation, ein weiterer wichtiger Baustein, um die Erfolgsgeschichte auch in der nächsten Ära fortzuschreiben.
HIER lesen sie das umfangreiche Sortiment
Das komplette Sortiment umfasst Druckaufnehmer und Drucktransmitter, Manometer, Pegelsonden, Datenlogger, Fernübertragungseinheiten und Druckkalibratoren. So vielseitig wie die Produktpalette sind auch ihre Einsatzgebiete.
Die Drucksensoren finden sich in Tauchcomputern, Kaffeemaschinen und Laboren. Sie dienen der Grundwasser- und Pegelmessung, werden eingesetzt in Motorprüfständen, sie regeln den Kabinendruck in Flugzeugen, kontrollieren Druckspitzen in der Öl- und Gasindustrie und schützen in explosionsgefährdeten Anwendungsbereichen wie beispielsweise der Wasserstoffherstellung. Kurz gesagt, in allen Bereichen in denen Druck messbar gemacht werden muss.
Quelle: Sarah Stifter, Keller Druckmesstechnik